Schack, Thomas - Ängstliche Schüler im Sport
Buchbesprechung zu
Schack, Thomas : Ängstliche Schüler im Sport
Verlag Hofmann (Schorndorf), 1997, 240 Seiten, ISBN 3-7780-1691-1, DM 44,80
Thomas Schack beschäftigt sich wissenschaftlich mit einem Thema, das in der täglichen Praxis des Sportunterrichts für die Lernenden oft ein großes Problem darstellt. Die „sport-bezogene Ängstlichkeit“ (S. 50) entpuppt sich als zentrales Hindernis auf dem Weg zu erfolgreichem Bewegungshandeln. Im Rahmen seiner Dissertation versucht der Autor, ein Modell zu entwickeln, mit dessen Hilfe Angst als Faktor beim Bewegungslernen erkennbar gemacht und durch die Anwendung von Strategien der Handlungskontrolle zurückgedrängt werden kann.
Hierzu wird eine integratives Modell der Handlungskontrolle beschrieben (SIGNO – Modell), in dem die Elemente Kognition, Emotion und Motivation wesentlichen Einfluss auf die Handlungsentscheidung nehmen. Sehr anschaulich werden die Zusammenhänge zwischen der Handlungskontrolle, der sportbezogenen Ängstlichkeit, der Entstehung von Sportangst als Folge eines ungelösten Konfliktes zwischen Meidungs- und Ausführungsmotivation des Handelnden beschrieben.
„Angst dürfte demnach in Sportsituationen besonders dann auftreten, wenn zwar eine Inten-tion zur Ausführung einer sportlichen Handlung gebildet wurde ( .....), Informationsbewer-tungsprozesse aber gleichzeitig Handlungskontrolldefizite anzeigen“ (S. 50). Für betroffene Schülerinnen und Schüler könnte sich hieraus ein Teufelskreis entwickeln, wenn statt der Konzentration auf die Handlung die dysfunktionalen Begleiterscheinungen von Angstzu-ständen in den Mittelpunkt der Wahrnehmung rücken. Diesen Erkenntnissen folgend bemüht sich der Autor in seinen Untersuchungen der Unterrichtspraxis, die er an Schülern (7 Klassen) im Raum Zwickau durchgeführt hat, um eine Veränderung von Informationsbewertungspro-zessen, damit langfristig die Entwicklung von Handlungskontrolle - gestützt auf sprachliche Unterstützung - beim Lernenden stabilisiert werden kann. Als besonders wirksam haben sich dabei die Lebensnähe der sprachlichen Instruktionen sowie das „Verfolgen-Können selbst-gesteckter Ziele“ (S. 187) erwiesen.
